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Manerba del Garda

Manerba del Garda

Die knapp 5.300 Einwohner zählende italienische Gemeinde Manerba del Garda liegt am Südwestufer des Gardasees. Der Hauptlohnerwerb des kleinen Ortes und der nähreren Umgebung liegt heute zwar noch im Oliven- und Weinanbau, aber der bedeutend größere Prozentsatz macht mittlerweile der Tourismus aus. Neben einigen historischen Sehenswürdigkeiten und der einzigartigen Flora, locken auch die landschaftlich schönen Gegebenheiten wie lange Sandstrände, markante Aussichten sowie die kulinarischen Genüsse jährlich eine Vielzahl von Besuchern an.

Das eigentliche Siedlungsgebiet des Ortes erstreckt sich entlang eines Bergausläufers, auf dessen Spitze einstmals die Burgfestung Rocca di Manerba stand. Heute sind nur noch spärliche Reste der Burg erhalten geblieben. Dieser Erhaltungszustand ist auf die Zerstörung der Venezianer im Jahre 1575 zurückzuführen. Erstmals erwähnt wurde die Burg aber bereits im 8. Jahrhundert. In jener Zeit nutzten die Langobarden diesen Ort als befestigtes Rückzugsgebiet. Auf den Grundmauern eines römischen Tempels errichteten später die Venezianer die Burg. Als diese sich zurückzogen, nutzten Räuberbanden die strategisch günstig gelegene Festung für ihre Raubzüge. Die Zerstörung machte diesem Treiben endgültig ein Ende.

Aber nicht nur allein für machtpolitischen Auseinandersetzungen wurde dieser markante Aussichtspunkt in den vergangenen Jahrhunderten genutzt. So errichteten hier bereits die Römer einen Tempel zu Ehren der Göttin Minerva, die dem steil zum See hin abfallenden Felsen ihren Namen gab. Allerdings waren die Römer mitnichten die Ersten, die diesen herausragenden Flecken zu kultischen Zwecken nutzten. Archäologische Funde belegen, das die siedlungshistorische Geschichte dieses Ortes schon vor 7.000 bis 10.000 Jahren begann. Heute schützt ein 9 Hektar großer archäologischer Naturpark (der "Parco Archeologico") die einmaligen historischen Hinterlassenschaften. Die archäologischen Fundstücke der Rocca können heute in einem kleinen Museum betrachtet werden. Hier werden die Besucher aber nicht nur in die Historie des Ortes eingeführt, sondern das Museum liefert auch zahlreiche Belege über die natürliche Schönheit der Rocca di Manerba. Denn auf dem Rundwanderweg des Parks können bis zu 400 verschiedene Pflanzenarten, darunter auch einige seltene Orchideenarten, entdeckt werden. Allerdings sollten die interessierten Besucher sich mit gutem und passenden Schuhwerk ausstatten und über eine gewisse Trittsicherheit verfügen.

Aber neben den historischen Sehenswürdigkeiten wie der Rocca di Manerba und einigen kleinen Pfarrkirchen, liefert die Umgebung von Manerba zahlreiche andere Möglichkeiten sich zu Amüsieren und zu Entspannen. Die schönen Sandstrände laden während des Hochsommers eine Unzahl von Wassersportlern und Sonnenanbetern ein. Während das heutige Ufergebiet sich recht mondän und geschäftig gibt, so bestehen doch noch Chancen das eigentliche ländliche Leben im Landesinnern kennenzulernen. Hier findet man die landestypischen Kneipen und Restaurants, die ihre familiäre und heitere Atmosphäre bis in die heutige Zeit bewahren konnten. Dem Gast werden hier typische regionale Gerichte und Weine serviert. Während der kühlen Jahreszeit wie im Frühling und Herbst lässt sich die Umgebung auch gut mit dem Rad erkunden.