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Der Heller Garten in Gardone Riviera

Der Heller Garten in Gardone Riviera

Die mondäne kleine Ortschaft (rund 3.000 Einwohner) Gardone Riviera gilt unter Insidern bereits als die Cote d'Azur des Gardasees. Überhaupt ist die Umgebung mittlerweile ein bevorzugtes Reiseziel für all jene, welche ruhige Sparziergänge entlang des Sees lieben. Abseits des Weges findet der aufmerksame Wanderer wilde Rosen, Oleander und Jasmin. Das die Schönheit dieser Gegend nicht erst ein Geheimtipp unserer Tage ist, davon künden die vielen prachtvollen und manchmal recht monumentalen Villen aus den vergangenen Zeiten, die sich meist hinter den reich bepflanzten Gärten entlang der Straßen befinden. Anfang des 20. Jahrhunderts erlebte der Ort seinen ersten glanzvollen Höhepunkt als Fremdenverkehrsort. Aus jener Zeit stammen die meisten der noch erhaltenen Gärten und noblen Behausungen.

Dies gilt auch für die circa 1,5 Hektar große Gartenanlage, die sich im nördlichen Zentrum von Gardone Riviera befindet. Seinen ursprünglichen Namen "Giardino Botanico Hruska" (heute: "Heller Garten") verdankte er seinem eigentlichen Schöpfer, dem Botaniker und Arzt Arthur Hruska (1880 - 1971). Dieser erwarb das eigentlich für den Wein- und Olivenanbau vorgesehene Kernstück des Gartens zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Hiermit erfüllte er sich seinen langgehegten botanischen Traum, die Erschaffung eines Weltgartens. In den folgenden Jahren wurden künstliche Berge im Zentrum des Gartens errichtet, die umliegenden Bachläufe wurden zu einem Geflecht aus Teichen und Seen erweitert und zahlreiche exotische Pflanzen aus aller Welt bereicherten den Garten zuzüglich der einheimischen Arten. Und dennoch wurde auf eine möglichst naturnahe und harmonische Gartengestaltung großen Wert gelegt. Zu Lebzeiten von Arthur Hruska entstand hier bereits eine beachtliche Pflanzensammlung von bis zu 2.000 Pflanzen.

Nach dem Tod von Arthur Hruska, im Jahre 1971, fiel der Garten in einen tiefen Dornröschenschlaf, der 17 Jahre anhielt. 1988 entdeckte der österreichische Künstler und Schauspieler André Heller dieses botanische Kleinod und kaufte es mitsamt der dazugehörigen Villa. Die Grundkonzeption Hruskas, nämlich einen harmonischen Mix aus der einheimischen und exotischen Pflanzen- und Tierwelt zu schaffen, blieb zum größten Teil erhalten. Neu ist dagegen, das André Heller diesen floralen Mix durch zahlreiche Kunstwerke und modernen Installationen von international bekannten Künstler nochmals akzentuierte. So wurde aus dieser künstlichen Gartenlandschaft eine Art Freilichtmuseum, ohne dabei die gewohnte museale Beengtheit eines geschlossenen Raumes zu kreieren. Die Kunstexponate eines Roy Lichtenstein, Mimmo Paladino oder Keith Haring fügen sich harmonisch in die gartengestalterische Umgebung ein und werden somit zu einem Teil des Gartens.

​Dieses einzigartige Gartenjuwel ist von März bis Oktober für die Öffentlichkeit zugänglich.